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Curt Ehrhardt

Kreis Jerichow/Sachsen 1895 - Schwarz/Hessen 1972


Am 29. Juni 1895 wird Curt Ehrhardt als Sohn des Lehrers und Organisten Friedrich Otto Ehrhardt in Sachsen geboren.1916 beginnt Ehrhardt, nach dem Gymnasialbesuch in Brandenburg, ein Studium der Rechtswissenschaften in Berlin. Im selben Jahr besucht Ehrhardt die Wanderausstellung des "Sturm" in Berlin, wo er zum ersten Mal Werke von Picasso, Schwitters und Franz Marc sieht. Diese Ausstellung wird für den Künstler zum Initialerlebnis und veranlasst ihn, mit Herwarth Walden, dem Leiter der Sturm-Galerie und seinem Kreis Kontakt aufzunehmen. Ehrhardt kommt zu der Überzeugung, sich "ganz der Malerei von neuen geistigen und gesellschaftlichen Gesichtspunkten aus widmen zu müssen", was zur Folge hat, dass der Künstler sein Studium abbricht und der 1918 gegründeten "Novembergruppe" beitritt.
Die stilistischen Einflüsse, an denen Curt Ehrhardt sich orientiert, sind die von der "Sturm"-Gruppe vermittelte Avantgarde, der "Blaue Reiter", der Futurismus und nicht zuletzt der Orphismus Robert Delaunays. Curt Ehrhardt beteiligt sich Anfang der zwanziger Jahre an renommierten Ausstellungen, z.B. der Ausstellung der Dresdner Sezession (1919), der Großen Kunstausstellung in Berlin (1920), der Münchner Expressionisten-Ausstellung in Chicago (1921) und an der Internationalen Kunstausstellung in Düsseldorf (1922).
Ein Bruch mit der malerischen Avantgarde des frühen Expressionismus, findet in diesen Jahren statt. Betont unfarbige Arbeiten entstehen. Im Mittelpunkt Ehrhardts künstlerischen Schaffens steht die Auseinandersetzung mit der schmerzhaften Zerstörung der menschlichen Figur, die der Künstler in zahlreichen aquarellierten Skizzen dokumentiert. Aus der "Novembergruppe" tritt der Künstler 1926 aus und arbeitet fortan als freier Maler.
Trotz der Diffamierung der modernen Kunst durch die Nationalsozialisten malt Ehrhardt weiter. 1939 wird Ehrhardt zum Wehrdienst einberufen. 1947 wird Ehrhardt von der Landesregierung Brandenburg als "namhaft Schaffender" anerkannt. In den fünfziger Jahren verweigert man Ehrhardt die Aufnahme in den Verband Bildender Künstler Deutschlands, so dass er nur unter Ausschluß der Öffentlichkeit arbeiten kann. Um dieser inneren Emigration zu entkommen verläßt Ehrhardt 1966 die DDR und siedelt mit nahezu 2000 Werken nach Schwarz in Hessen über.
Wichtige Arbeiten Curt Ehrhardts befinden sich heute im Museum Wiesbaden, in der Städtischen Galerie Darmstadt und im Besitz der Stadt Marburg.


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